Studienfahrt Bamberg, Coburg, Würzburg, Nürnberg
Chronik der SENU-Ndk
						Seniorenunion-Niederkassel
						auf Studienfahrt in Oberfranken
						
						(GB) Im Vorfeld der Europawahl besuchten 25
						Mitglieder der Seniorenunion-Niederkassel im Mai 2019 Bamberg, Nürnberg, Coburg,
						Kloster Banz, Vierzehnheiligen und Würzburg. 
						
						Die Städte Mittelfrankens rückten
						nach dem Wegfall des Eisernen Vorhangs von der Zonenrandlage in eine
						europäische Mittelpunktlage. Bamberg und Nürnberg bilden heute die Europäische
						Metropolregion Nürnberg, die als ein wichtiger Standort für innovative High-Tech-Produkte
						und Zentrum moderner Dienstleistungen mit zahlreichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen
						gilt. Und auch Coburg profitierte von der Wiedervereinigung und ist heute mit seiner
						vielseitigen Wirtschaftsstruktur eines der
						prosperierenden Wirtschafts-Oberzentren in Nordbayern. Ehemals Freie Reichsstädte wie Nürnberg oder
						fürstbischöfliche Residenzstädte wie Bamberg gelangten während der
						Säkularisation zu Bayern. In Coburg, Residenz des eigenstaatlichen Fürstentums Sachsen-Coburg und Gotha, endete die Monarchie 1918. 
						
						Die Städte Frankens, reich an Geschichte, Kultur und berühmten
						Bauwerken, bilden herausragende Kulturzentren, welche in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes
						aufgenommen wurden. So geriet die Tour zu einer Zeitreise in vergangene
						Jahrhunderte. Die Architektur vereint die verschiedenen Baustile zu einem
						faszinierenden Gesamterlebnis. Die wehrhafte Burganlage wie die Veste Corburg wurde
						besichtigt. Ebenso die einmalige Stadtlandschaft von Bamberg, dem fränkischen
						Rom, mit seinen malerischen Fachwerkhäusern, stolzen Bürgerhäusern sowie einer traditionsreichen
						Brauerei- und Ausschankkultur, und auch Coburg mit seinem besonderen Reichtum
						an Kunstschätzen und Baudenkmälern im Stil der Renaissance, des Barok und im
						Stil der englischen Neo-Gotik. Nürnberg ist geprägt von Sandstein und
						fränkischer Gotik. Herausragende Beispiele des Barock sind das Kloster Banz, eine
						ehemalige Benediktinerabtei und heute Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung,
						sowie die prächtige Barock-Basilika Vierzehnheiligen von Balthasar
						Neumann. 
						
						Der Besuch des Memoriums Nürnberger Prozesse konfrontierte die
						Teilnehmer mit dem dunkelsten Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte. Im
						Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalastes wurde Weltgeschichte
						geschrieben: Vom 20. November 1945 bis 1. Oktober 1946 mussten sich hier
						führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes vor einem
						internationalen Militärtribunal für ihre Verbrechen verantworten. Das Verfahren
						hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des internationalen
						Völkerstrafrechts und gilt als Vorbild für die Errichtung des heutigen
						Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.
						
						Die zahlreichen Besichtigungen wurden begleitet von einem
						sehr interessanten und fachkundigen Vortrag zum Thema „demokratische und
						staatsbürgerliche Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage“
						(Satzung Hanns-Seidel-Stiftung) im Kloster Banz und einer kommentierten Führung
						durch die Sammlung von Werken großer altdeutscher Maler wie Lukas Cranach d.
						Ältere, der Schule Dürers, Grünewald sowie Plastiken von Tilman
						Riemenschneider.
						
						Voller überwältigender Eindrücke, erschöpft, aber begeistert von
						dem Programm, das von der Karl-Arnold-Stiftung ausgearbeitet und von dem
						bewährten Reiseleiter, Herrn Blömer, begleitet wurde, traten die Teilnehmer die
						Heimreise an.