Prüm/Eifel, Bad Neuenahr und Weingut Kloster Marienthal 12.10.2022
Chronik der SENU-Ndk
Senioren-Union Niederkassel in der Eifel
Bei der Fahrt der Senioren-Union Niederkassel hatte es der Wettergott wieder einmal gut gemeint. Von strahlendem Wetter begleitet ging es diesmal in die „Schnee-Eifel“.
Erstes Ziel war die ehemalige Kreisstadt und heutige Verbandsgemeinde Prüm. Die beiden Stadtführer Martina Mosebach-Amrhein und Rainer Bartzen führten in alten Trachten die in zwei Gruppen aufgeteilten Teilnehmenden sehr engagiert und informativ vorbei an den historischen Gebäuden durch die Stadt. Höhepunkte des Stadtrundgangs waren die mittelalterliche Basilika der ehemaligen Benediktiner Abtei, der Brunnen am Teichplatz, der Altenmarkt mit Fußfallkreuz und der Johannesmarkt.
Beim Besuch in der Basilika wurde auch die Herkunft des Spruches „Halt die Klappe“ erklärt: das Gestühl der Mönche in der Kirche besteht aus Sitz-Klappen, die beim Aufstehen zum Gebet hochschnellten. Um das dabei entstehende Geräusch zu vermeiden, wurden die Mönche mit dem Spruch aufgefordert, die Klappe festzuhalten.
Im Jahre 1769 wurden in Prüm vermutlich durch Brandstiftung bei einer Brandkatastrophe etwa zwei Drittel der Häuser zerstört. 1949 erlebte Prüm eine ähnlich schwere Katastrophe, als 500 Tonnen eingelagerter Sprengstoff am Kalvarienberg explodierten.
Nach der Mittagspause starteten die Seniorinnen und Senioren Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo sie vom Ortsvorsteher des Ortsbezirks Bad Neuenahr Richard Lindner begrüßt und durch die Stadt geführt wurden. Er führte die Besucherinnen und Besucher durch die von der Flut vom Juli 2021 verwüstete Stadt und schilderte die Maßnahmen und Zeitpläne des Wiederaufbaus. Die Einwohner seien den wildfremden Menschen unheimlich dankbar, die unaufgefordert aus der ganzen Bundesrepublik ins Ahr-Tal kamen und die tausendfach Hilfe und Unterstützung bei den Aufräumungsarbeiten leisteten. Täglich waren 200 bis 250 Feuerwehrleute aus ganz Deutschland zum Helfen gekommen.
Allein in Bad Neuenahr sind 20.000 Menschen von den Zerstörungen betroffen. 70 Tote sind zu beklagen, von 17 Brücken im Stadtbereich sind 15 und die gesamte Infrastruktur zerstört. Alles, wie Kanäle, Straßen usw., ist neu aufzubauen.
Erstaunt waren die Teilnehmenden über die Zuversicht und teilweise Euphorie der Bevölkerung im Ahr-Tal zu den geplanten und bereits erreichten Wiederaufbau-Maßnahmen. Allerdings wurden auch Resignationsäußerungen vereinzelter Bürger laut.
Ortsvorsteher Lindner bedankte sich für den Besuch der Senioren-Union Niederkassel und unser Interesse: „Das motiviert uns und hilft beim Wiederaufbau“. Dies wird in der Region auch nicht als „Katastrophen-Tourismus“ gesehen.
Zum Abschluss der Fahrt ins Ahr-Tal besuchten die Teilnehmenden das Weingut Kloster Marienthal. Vor der Weinverkostung gab die Führerin Jutta Villmow eine Einführung in die Geschichte des Ahrweines, u. a. erzählte sie, dass jede Nonne im Kloster 1 Fuder Wein als Jahresbedarf zur Verfügung stand. Während der Weinprobe erklärte sie die an der Ahr erlaubten angebauten Weinsorten.
Mit dem Vortrag des „Senioren-Gebets“ beschloss ein Teilnehmer die Weinprobe und regte damit die Nachhause-Fahrt an. Wer sich für das Fahrtprogramm der Senioren-Union Niederkassel interessiert und ggf. auch einmal teilnehmen möchte, kann sich gerne an den Vorstand unter der Telefon-Nummer 0228 - 945 86 94 wenden.
Bilder: Senioren-Union Niederkassel