Kiel 05.06.- 09.06.2012
Chronik der SENU-Ndk
Minderheiten im Grenzland – Niederkasseler Senioren auf Informationstour in Schleswig-Holstein
Während sie auf vergangenen Fahrten Geschichte, Kultur und heutige politische Lage im Elsass oder im Bayerischen Wald erkundet hatten, führte die diesjährige Fahrt der Senioren Union der CDU Niederkassel vom 5. bis 9. Juni in unser nördlichstes Bundesland nach Kiel. Interessante und sehr informative Gespräche im Kieler Landtag, der mit seinen Plätzen für 69 Abgeordnete auf die Größeres gewöhnten Rheinländer sehr gemütlich wirkte, eröffneten das anspruchsvolle Programm. Lebhaft wurden die möglichen Folgen der Landtagswahl und insbesondere die Rolle des Südschleswiger Wählerverbandes mit dem Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion und mit einem Landtagsabgeordneten diskutiert. Der Nachmittag begann mit einem Empfang im prächtigen Ratsherrensaal durch den Ersten stellvertretenden Stadtpräsidenten, dem sich eine Führung durch das schöne Jugendstilrathaus mit Blick vom Turm über ganz Kiel anschloss. Auf der darauf folgenden Stadtrundfahrt konnten die Besucher das von oben Gesehene von Nahem erfahren. Dabei war natürlich auch der Nord-Ostsee-Kanal mit seinen Schleusen, die größer sind als die am Panama-Kanal, eine Attraktion. Völlig anders als das im Krieg sehr zerstörte Kiel präsentierte sich am nächsten Tag das gemütliche Flensburg. Im Sonnenschein kam natürlich die Große Straße mit den gut erhaltenen renovierten Häusern und den malerischen Höfen und mittelalterlichen Stapelhäusern so richtig zur Geltung. Im Flensburg Hus informierte der Generalsekretär des Südschleswiger Vereins über Lage und Ziele der dänischen Minderheit und konnte die Senioren bei der Schilderung der vielen Aktivitäten des Vereins in Erstaunen setzen. Nach dem Besuch der Marineschule, die mit ihren eindrucksvollen roten Backsteingebäuden der Marienburg nachempfunden ist, und einem Besuch in dem erstaunlich interessanten Marinemuseum konnten sich die Teilnehmer in Appenrade/Dänemark durch das Gespräch mit dem Vorsitzenden ein gutes Bild von der Lage der deutschen Minderheit dort machen. Auch der nächste Tag bot noch einmal hochkarätige Information. Der Referent vermittelte den Zuhörern mittels Karten und Beispielen ein sehr lebendiges Bild der Zusammenarbeit der Staaten des Ostseeraums. Dabei wurden politische, aber auch soziale, kulturelle und wirtschaftliche Zusammenhänge klar und offen dargelegt. Nach einem kräftigen Mittagessen und der Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse konnten sich die Reisenden auf der Fahrt durch die Holsteinische Schweiz nach Lübeck erholen, und einige durften endlich ihre heiß ersehnte Scholle oder ihr Fischbrötchen verzehren.
Wenn nun jemand meint, die Senioren Union hätte nach diesen interessanten und erlebnisreichen, aber auch anstrengenden Tagen direkt die Heimreise angetreten, dann irrt sich der. Wenn man schon einmal in der Nähe ist, kann man auf der Rückfahrt ja auch noch Bremen erkunden. Und das war wirklich ein absoluter Höhepunkt. So lebendig und mitreißend war die Gruppe noch nie durch eine Stadt geführt worden, und jeder bedauerte, dass das nun wirklich das Ende der Reise war.