Führung "Drei Maare Tour", Manderscheid Niederburg
Chronik der SENU-Ndk
						Senioren-Union Niederkassel in der Vulkaneifel
						
						(VHo) In der Vulkaneifel war die Senioren-Union Niederkassel
						mit 35 Teilnehmern zu einer Maare-Rundreise unterwegs.
						
						Unter kompetenter Leitung
						von Natur- und Gästeführer Karl Weiler war das erste Ziel am Weinfelder Maar
						die Kirche ohne Dorf. Die 1044 erstmals erwähnte kleine Martins-Kapelle wurde
						nach Aufgabe des Ortes infolge der Pest (deshalb auch der Name „Totenmaar“)
						bewahrt. In ihr werden auch heute noch Gottesdienste abgehalten. Besuchern ist
						es sogar gestattet, die Glocke zu läuten. Der vor etwa 10.000 Jahren
						entstandene Maarsee ist etwa 500 m lang, 375 m breit und 51m tief. Die
						Heimatdichterin Clara Viebig hat dort den Ausdruck geprägt „Die Augen der
						Eifel“. 
						
						Der
						weitere Weg führte bei Regen am Schalkenmehrener Maar zum Pulvermaar. Unterwegs
						erläuterte Karl Weiler die Entstehung und Arten der Maare. Die drei
						Vulkanformen sind Vulkan-Kegel, Maar und Caldera. In der Eifel gibt es 12
						wassergefüllte Maare und viele Trockenmaare wie das Meerfelder Maar.
						
						In Strohn wurde neben kleinerer Flugbomben die 120 Tonnen
						schwere sog. Lava-Bombe besichtigt. Sie löste sich bei Sprengarbeiten im
						Steinbruch Wartgesberg und hat einen Durchmesser von etwa 5 m. Vorbei am
						Vulkan-Kegel Mosenberg wurde Manderscheid erreicht, wo die Gruppe im Restaurant
						Haidsmühle einkehrte.
						
						Nach der Stärkung
						stand als weiterer Höhepunkt der Reise der Besuch der Niederburg in
						Manderscheid auf der Tagesordnung. „Burgvogt“ Joachim Schleimer erläuterte bei
						nunmehr blauem Himmel und Sonnenschein sehr fachkundig die Geschichte der
						Burgruine, die unterhalb der Oberburg steinwurfweit entfernt liegt. Nach
						feindlichen Fehden mit Kurfürst Erzbischof Albero von Trier auf der Oberburg
						wurde die Niederburg auf einem 60 m hohen Felsen von den Grafen von
						Manderscheid erbaut und wird erstmals 1173 urkundlich erwähnt. Sie war durch
						ihre Lage auf drei Seiten vor Angriffen geschützt. Beide Burgen sind durch den
						Fluss Lieser getrennt. Erster Bauteil war der Burgfried. Nach einer Bauzeit von
						ca. 300 Jahren lebten auf der Burg mit der Grafenfamilie, der Familie des
						Burgvogts, Bediensteten, Handwerkern und Wachpersonal etwa 75 Bewohner.
						
						Durch die Lage auf dem Felsen und
						die bis zu zwei Meter dicken Mauern wurde die Burg trotz vieler Angriffe im Mittelalter
						nie eingenommen. Dies änderte sich erst, als die Waffentechnik Beschuss über
						weite Entfernung ermöglichte. Sie wurde von den Franzosen unter Napoleon 1749
						zerstört, aber durch den Eifelverein seit 1899 übernommen und wieder restauriert.