Ausgrabung unter dem Dom und Nachtwächter Köln 17.10.2017
Chronik der SENU-Ndk
Senioren besuchten Domgrabung in Köln mit anschließender Nachtwächterführung
KS. 25 Mitglieder der Senioren-Union der CDU Niederkassel besuchten die Ausgrabungen unter dem Kölner Dom. Am 22. Oktober 1945 beschloss das Metropolitankapitel der Hohen Domkirche zu Köln im Inneren der Kathedrale Ausgrabungen vornehmen zu lassen; am 21. Mai 1946 wurden die ersten Bodenplatten gehoben. Der Kunsthistoriker Ulf Bettels führte uns „unter“ den Dom und erläuterte die Geschichte des heutigen Doms. Die Aufzeichnungen begannen in den Jahren 38 bzw. 19 v. Chr. Der römische Feldherr Agrippa gründete die Stadt der Ubier, oppidum Ubiorum, auf dem Gelände des heutigen Köln. Sie wurde von Feldherr Claudius 50 n. Chr. zur Colonia Ara Agrippinensium ernannt. 355 n. Chr. wird von einer Hauskirche in einem Privathaus berichtet. Im 5./6. Jahrhundert wurden auf dem heutigen Domgelände ein Baptisterium (Taufkirche) und eine Bischofskirche gebaut. Bei einem Unwetter am 15. September 857 fielen in dieser Bischofskirche mehrere Menschen einem Blitz zum Opfer. Das wurde als Gotteszeichen gegen die alte Bischofskirche verstanden. An gleicher Stelle wurde von 860 bis 870 eine neue, etwa gleichgroße Bischofskirche errichtet. 1164 holte Erzbischof Rainald von Dassel die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. Zwischen 1190 und 1220 entstand der Dreikönigsschrein. Dieser sollte eine weitere Hülle, eine neue Kirche erhalten. 1248 war die Grundsteinlegung für die neue, gotische Kathedrale, an der gleichen Stelle des alten Domes. Der wurde Stück für Stück abgerissen und durch den Neuen ersetzt. 1322 wurde der neue Dom feierlich geweiht und der Dreikönigsschrein überführt.
Beim Rundgang durch das Ausgrabungsgelände vorbei an mächtigen mächtigen Pfeiler-Fundamenten des Südturmes bis 16 m Tiefe, erbaut zwischen 1330 und 1360, erblickten wir vom Alten Dom den Westeingang mit Resten des Vorgängerhauses. Im Untergrund dieser Kirchen befanden sich Reste römischer Leitungen und die Fußbodenheizung eines römischen Privathauses – früher als Kirche gedeutet – dazu einen römischen Brunnen aus dem 4. Jahrhundert. In der Krypta wurden 1959 fränkische Grabanlagen einer jüngeren Frau und eines Knaben mit kostbaren Beigaben, vermutlich aus dem 6. Jahrhundert entdeckt. – Beeindruckt und mit Respekt für die Leistungen unserer Vorfahren verlassen die Besucher das Gebäude.
Bei der anschließenden Nachtwächterführung erläuterte Herr MacNeille die Aufgaben der Nachtwächter. Im Mittelalter ging er bei Dunkelheit mit seiner Laterne von Haus zu Haus und prüfte, ob die Haustüren abgeschlossen waren, die Bewohner die Kerzen gelöscht hatten und schliefen. Zu jeder vollen Stunde rief er: Liebe Leute lasst Euch sagen.. Sie sorgten auch dafür, dasssich kein „Gesindel“ herumtrieb. Vom Dom führte uns der Weg durch kaum beleuchtete Straßen. An besonders dunklen Ecken erzählte er uns manch gruselige Geschichte. Auf dem Weg kamen wir an Tünnes und Schäl und den `Heinzelmännchen´ von Köln vorbei. Der Rundgang endete am „Alter Markt“.